Willkommen bei Conny Wolf SONNENFEDERLAND

 


 

Stineliese in der Ruhe, so ganz ohne Sturm.

Stineliese ist eine wahre Meisterin wenn es darum geht, einmal so richtig die „Seele baumeln zu lassen“. Und „Wann bitteschön, wenn nicht jetzt?“ fragt sie mich heute.

Ach sie hat ja so recht und mein kleines Weib – das mitunter auch ganz schön wild sein kann – legt sich mit einem wohligen Seufzer ins Gras. Es sieht nicht aus, als ob sie so bald wieder aufstehen möchte, also dann werde ich sie mal alleine lassen mit den Schmetterlingen, den Bienen und ihrer imaginären Schnecke* und verziehe mich nachdenklich ins Haus.

*Stineliese wird ständig von ihrer Schnecke begleitet, die außer ihr eigentlich kaum jemand sehen kann. Es ist übrigens ein Schneck, er heißt Sören und ist ein kleiner Philosoph.
Wie sein Name unschwer erkennen lässt, eine Hommage an den unvergleichlichen Sören Kirkegaard, nur falls es euch interessiert.

Was hält MICH denn jetzt eigentlich davon ab, es ihr gleich zu tun. Kann man, darf man, soll man es wagen einfach zwischendurch mal auf Pause zu drücken, oder sogar für unbestimmte Zeit komplett auf Stopp? Kann ICH es wagen???

Okay, ein mutiges Gedanken-Experiment:

Was würde passieren, wenn ich jetzt auf der Stelle alles aus der Hand lege und für unbestimmte Zeit Ruhe gebe? Also so richtig meine ich, nicht nur für eine Viertelstunde mit Kaffee, Keks und dem üblichen schlechten Gewissen, das sich gerade wieder hinterhältig grinsend an mich heranschleicht.

Uiii, da kommt doch tatsächlich irgendwo in mir eine leichte Panik auf und es gelingt mir nicht einmal mehr die Vorstellung einer spontanen Auszeit aufrecht zu erhalten. Na, sowas. So weit ist es schon mit mir gekommen, Panik vorm Nichtstun?

„WAS treibt mich denn eigentlich ständig so an, dass ich zeitweise wie ein durchgeknallter „rosa Hase“ durch die Gegend flitze und selbst auf dem Weg ins Bett noch schnell den Mac und mein Handy inspiziere? Wo kommen denn diese unbewussten “Allmachtsfantasien” bei mir her, also dass irgendwas in mir glaubt, die Welt bleibt auf der Stelle stehen oder noch schlimmer, sie beginnt sich so schnell zu drehen, dass alles noch viel mehr aus den Fugen gerät, wenn ich meinen imaginären Kontrollturm verlasse, auf dem ich die weltweite „Realität“ im Griff habe, ich ganz alleine nämlich?“

So rasen mir meine unwillkommenen Gedanken plötzlich durch den Kopf, wie der Endlosticker am unteren Bildschirmrand bei Katastrophenmeldungen.

Bis überraschend eine andere, sehr weise Stimme antwortet:

„Bedank dich lieber, du hast ja schließlich gefragt. Jetzt siehst du wenigstens, was da alles so heimlich in deiner „mentalen Kanalisation“ spazieren schwimmt. Unsichtbar und absolut nicht dienlich für dich, jetzt schwimmt alles oben, schau hin!

Jetzt kannst du nicht mehr behaupten, du wüsstest nicht was dich antreibt oder davon abhält, dich um dein „ureigenes Universum“ zu kümmern. Sei es deiner Meinung nach auch noch so klein und unbedeutend, es ist das einzige das du wirklich hast und in dem du auch tatsächlich und durchaus sinnvoll etwas zu ändern vermagst.

Apropos mögen, jetzt kannst du nicht mehr sagen du KANNST nichts ändern, sondern nur noch du WILSST es nicht. Das ist ein entscheidender Unterschied, jetzt bist du kein Opfer mehr, denn plötzlich hast du die Wahl.

Falls du es jetzt immer noch nicht erkannt hast: DAS ist jetzt tatsächlich der einzig reale Kontrollturm für dich, in dem übrigens ein einsamer Sessel am Regiepult auf dich wartet … übersät mit tausend bunten Knöpfen, nur falls dich das reizt. Es ist das Mischpult für DEIN Leben.

In diesen Regiestuhl solltest Du dich ganz bewusst setzten und dir zunächst mit großer Gelassenheit einen Rundumblick erlauben.

Na, was siehst du? Halt, stopp noch nichts ändern, erst einmal sanft betrachten… UND Atmen mein Kind, ATMEN!“

So, jetzt hab ich den Salat, oder besser meine eigene Reality-Show, in der ich Regie führen und gleichzeitig die Hauptrolle spielen soll! Ja sag’s doch gleich, du “Stimme aus dem off“ hast mir gerade die Verantwortung für meinen ganzen Lebensfilm in die Hand gedrückt. Wollte ich das?

Na, wenn ich es mir genau überlege „Aber sicher doch!“

Genau DAS will ich und NEIN, ich bin deshalb kein egoistisches A…. nur weil ich mich jetzt erst mal um das kümmere, was sich unmittelbar vor meiner Nase abspielt. Für mich ist es die einzige Art und Weise, auf die ich nicht nur wirkungsvoll sondern gleichzeitig sinnvoll etwas Schönes zu dieser Welt beitragen kann … und nicht nur zu meiner … doch das liegt nicht in meiner Hand.

Okay, einverstanden, dann sofort alles auf STOPP!

“Here comes the sun … lalalala!”

Jetzt lege ich mich zu Stineliese auf die Wiese – ha, das reimt sich sogar! – für eine Runde „Nichts und Aus!“ um zu verdauen, was mir die Weisheit gerade alles vor die Nase gehalten hat. Danach schwing ich meinen Künstlerinnenhintern wieder auf den Kontrollturm, aber diesmal auf den richtigen.

Euch gratuliere ich jetzt ganz herzlich, weil ihr tapfer bis hierher durchgehalten habt, na bravo!

Jetzt im Ernst, ich freue mich sehr und hoffe ihr hattet ebenso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben, denn mit DEM Text hätte ich jetzt definitiv nicht gerechnet. Es sollten einfach ein paar nette Zeilen zum Stineliese Cartoon „Ruhe vor dem Sturm” werden, der im aktuellen ENGELmagazin erschienen ist.

Eigentlich würde mir noch viel mehr zu diesem Thema einfallen, aber da meldet sich jetzt der Kopf wieder und mir ist die leise, weise Stimme viel lieber, sie weiß wenigstens wovon sie redet. Im Gegensatz zu meinem Kopf, der denkt nur dass er alles weiß.

Für heute ist es aber jetzt mal gut finde ich und wünsche euch eine mega entspannte Auszeit, denn „Wann, wenn nicht jetzt, mitten im Sommer, durchflutet von Licht und Wärme … und von noch so viel mehr?“

Bis zum nächsten Mal – hoffe ich halt – mit fröhlich bunten Grüßen, Conny

DANKESCHÖN!
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